Avocado ist DAS Superfood unserer Generation und quasi in jedem Kühlschrank zu finden. Sie wird in zahlreichen Variationen verarbeitet und macht jedes alltägliche Menü zu einem wahren Gaumenschmaus – Avocado, das Wundermittel schlechthin. Aber wie sieht eigentlich die Umweltbilanz der Avocado aus? Was ist dran an den ganzen Vorwürfen, sie sei eine Umweltsünde?
Avocados haben Durst und brauchen viel Platz
Der Import der Frucht hat sich seit 2014 verdoppelt und die Nachfrage steigt stetig weiter. Der Import an Avocados nach Deutschland betrug im Jahr 2017 (laut Statista) rund 72.000 Tonnen! Dabei ist der wohl größte Kritikpunkt der immens hohe Bewässerungsbedarf. Schon ein Kilogramm der Frucht benötigt rund 1.000 Liter Wasser. Gemüse, wie zum Beispiel Gurken, brauchen im Vergleich dazu nur rund 330 Liter Wasser pro Kilogramm. Zudem ist es fast nur noch möglich, die riesige Nachfrage mit sogenannten Monokulturen zu bewältigen und diese benötigen häufig jede Menge Pestizide. Im Umkehrschluss: Ein Fluch für die Umwelt. Die Massenproduktion benötigt außerdem entsprechend viel Platz und mancher Orts werden (oft illegal) große Urwaldflächen gerodet, um Platz für den Avocado-Anbau zu schaffen.
Der weite Weg der Avocado
Ein weiterer Kritikpunkt der vermeintlichen Umweltsünde Avocado sind die langen Transportwege. Das sogenannte Superfood muss oft lange Wege zurücklegen, um in unseren Supermärkten zu landen. Ein Teil der Früchte kommt aus Süd- oder Nordamerika. Deshalb müssen sie während der Schiffsreise durchgehend gekühlt werden, was mit erhöhtem Energieverbrauch verbunden ist. Dennoch ist die ökologisch gesehen immer noch besser, als der Transport per Flugzeug. Denn vergleichsweise verschmutzen Flugzeuge unserer Umwelt stärker, als es Schiffe tun.
Soll ich jetzt auf das vermeintliche Superfood verzichten?
Die Avocado versorgt unseren Körper zweifelsohne mit jeder Menge Gutem, was wir in einem anderen Beitrag schon für euch beleuchtet haben. ABER diese Nährstoffe könnten wir auch in ökologisch vertretbareren Alternativen finden. Anstatt die Frucht bis zu uns transportieren zu lassen, können wir die ungesättigte Ölsäure in Oliven(öl) finden, die Mineralien in Nüssen und die Vitamine in allen anderen Gemüse- und Obstsorten.
Die oft als Umweltsünde betitelte Avocado steht zwar für bewusste und gesunde Ernährung, ökologisch ist sie jedoch doch recht fragwürdig. Komplett darauf verzichten müssen wir allerdings nicht! Denn auch wenn die Umweltbilanz nicht so super toll ist wie ihre Inhaltsstoffe, ist sie beispielsweise im Vergleich zu Rindfleisch, mit einem Verbauch von 15.000 Liter Wasser pro Kilogramm, noch deutlich umweltfreundlicher. Sie ist also, wie so viele andere Dinge im Leben auch, in Maßen und nicht in Massen zu genießen!
Wenn ihr jetzt aber trotzdem euren Konsum etwas einstellen möchtet schaut doch auf unserem Blog mal nach unseren coolen Salaten, geilen belegten Broten oder Gemüsesmoothies. Auch wenn kein Superfood Avocado auf eurem nächsten Instagrampost zu sehen ist: Euer ökologischer Fußabdruck dankt es euch und jede Menge Likes gibts bestimmt trotzdem 😉