Fasten ist eine Tradition, die seit Jahrhunderten vom Menschen betrieben wird. Trotzdem glauben immer noch viele, es würde gegen die Natur sprechen, da man doch Nahrung benötigt, um leistungsfähig zu bleiben. Dabei gilt das genaue Gegenteil! Das Fasten gehört genauso in die Natur, wie das Essen! Doch ist Fasten gut für uns? Seit jeher ist der Körper darauf eingestellt, Hungerzeiten zu überstehen und auch mal über einen längeren Zeitraum keine Nahrung aufzunehmen. Das Resultat davon? Im Körper können heilsame Prozesse eingeschaltet und spezielle Reinigungsmechanismen angeregt werden. Ein Recyclingsystem unseres Körpers sozusagen. Wie vorteilhaft regelmäßiges Fasten sein kann, sowohl für unseren Körper als auch unseren Geist, zeigen wir euch jetzt.
Fasten und seine Wirkung
Ist es überhaupt möglich, über einen längeren Zeitraum nichts zu essen? Beim Großteil unserer Redaktion knurrt der Magen ja schon, wenn man die Mittagspause nur um eine Stunde nach hinten verschiebt… Alles Gewöhnungssache heißt es. Denn bereits nach zwei bis drei Tagen kann das Hungergefühl verschwinden und es kann erste positive Wirkungen geben. Vor allem auf der Haut kann man sich eine Veränderung wahrnehmen. Sie leuchtet und sogar Unreinheiten können langsam aber sicher verschwinden. Auch Menschen mit Gelenkproblemen können eine Verbesserung spüren und Bluthochdruck, sowie Insulinwert können werden gesenkt. Und auch wenn Abnehmen nie der Antrieb sein sollte – über die Zeit kann man natürlich auch angefressene Pfunde verlieren. In erster Linie allerdings geht es beim Fasten darum, den Körper zu entgiften. Quasi eine Komplett-Reinigung des Körpers – und das innerhalb kürzester Zeit.
Verschiedene Arten des Fastens
Nun ist es aber so, dass Fasten nicht heißt, direkt von heute auf morgen nichts mehr zu essen und nur noch Wasser zu trinken. Lieber sollte man das Ganze in drei Phasen aufteilen: Beginnend mit der Entlastungsphase, gefolgt von der Entschlackungsphase und zum Abschluss die Aufbauphase.
Die verschiedenen Phasen des Fastens sind in ihrer Länge und Ausrichtung immer abhängig von der Art des Fastens. Zwei der gängigsten Methoden stellen wir euch hier kurz vor.
1. Das echte Heilfasten → umfasst ca. 10 Tage
Die Entlastungsphase des Heilfastens beginnt mit der allmählichen Ernährungsumstellung. Die ist der Schlüssel für alles. Das heißt, man verzichtet beispielsweise auf koffeinhaltigen Kaffee, Nikotin und auf raffinierten Zucker.
Danach heißt es ab in die Entschlackungsphase. Jetzt wird der tägliche Nährstoffbedarf durch Flüssigkeiten ersetzt. Es wird also komplett auf feste Nahrung verzichtet. Klingt heftig, ist aber alles machbar – denn vor allem die Nebenwirkungen der ersten Phase, wie Schwächegefühl oder Kopfschmerzen, lassen jetzt langsam aber sicher nach. Man beginnt sich besser und fitter zu fühlen. Außerdem werden bereits Fetteinlagerungen und Giftstoffe ausgeschieden.
In der Entschlackungsphase eignen sich als Flüssigkeitszufuhr vor allem Gemüse- und Obstsäfte, aber auch Brühen, Früchtetees und ganz besonders wichtig – Wasser.
In der letzten Phase heißt es Fasten Brechen! Sprich, der Körper wird ganz langsam und vorsichtig wieder an feste Nahrung gewöhnt. Zu Beginn reicht es völlig, eine leichte Mahlzeit zu wählen – beispielsweise ein Apfel, eine Möhre und eine Gemüsebrühe. Abgeschlossen ist die letzte Phase, wenn der Körper wieder die normale Tätigkeit aufgenommen hat. Und dann gilt: Stets auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung, sowie ausreichend Bewegung zu achten. So sorgen wir dafür, dass wir gesund bleiben und sich Schadstoffe nicht wieder so schnell ansammeln. Das heißt, wenn du fertig mit dem Fasten bist, auf keinen Fall wieder allen möglichen Quatsch in dich reinstopfen. Balance, Balance ist angesagt!
2. Fasten nach Buchinger
Das Fasten nach Dr. Otto Buchinger ähnelt auf den ersten Blick dem echten Heilfasten. Bei genauerem Hinsehen allerdings finden sich drei wesentliche Unterschiede. Erstens umfasst diese Methode eine längere Zeit – ganze 14 Tage. Als Nächstes soll nach dem Fasten noch eine vierwöchige Entschlackungskur durchgeführt werden. Der letzte aber größte Unterschied ist, dass man während dem Fasten nach Buchinger Abführmittel zu sich nimmt. Genau das, wovon so viele abraten. Dr. Otto Buchinger ist davon überzeugt und nennt den ganzen Prozess Darmentleerung. Die findet am ersten Fastentag statt und na ja – angenehm ist das Ganze wohl eher weniger. Aber es soll tatsächlich helfen! Dr. Otto Buchinger empfiehlt dazu Glaubersalz, welches man in warmes Wasser rührt und innerhalb kurzer Zeit trinkt. Danach wird dem Körper noch ein Liter Wasser oder Tee zugeführt. Nach ein paar Stunden ist die Darmentleerung dann vollendet und das Fasten kann beginnen.
Doch ist Fasten gut für uns?
Und was hat diese Müll-Reinigung jetzt bewirkt? Folgende positive Wirkungen können durch Fasten entstehen:
- Straffere Haut
- Stärkeres Immunsystem
- Gewichtsverlust
- Stabilere Darmfunktion
- Senkung der Blutfettwerte
Negative Nebenwirkungen des Fastens
Während das Fasten einige Vorteile haben kann, ist es wichtig, auch seine potenziellen Nachteile zu berücksichtigen, die bei manchen Menschen während der Fastenzeit auftreten können:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- langfristiges oder extremes Fasten kann zu Nährstoffmangel und sogar Muskelschwund führen
Regelmäßiges Fasten kann tatsächlich auch Balsam für die Seele sein. Fastende berichten über eine Veränderung der eigenen Wahrnehmung, und zwar im positiven Sinne. Außerdem kann der Körper seine Leistungsfähigkeit steigern und den Fastenden einen Energieschub verleihen. Für eine gute Grundstimmung wird durch das Glückshormon Serotonin gesorgt, welches vermehrt während des Fastens ausgeschüttet werden kann. Auch das zeigt, warum regelmäßiges Fasten ein Weg sein kann, um unserem Körper und unsere Seele eine Pause zu gönnen.
Solltest du eine Fastenmethode in Erwägung ziehen, empfehlen wir dir vorher ausführlich mit einem Arzt oder Ernährungsexperten zu sprechen und dir eine professionelle Meinung einzuholen. Denn wir sind keine Ärzte und wollen keine professionelle Empfehlung aussprechen. Nicht für jeden kann Fasten gesundheitlich fördernd sein und die Fasten Nachteile sollte nicht außer Acht gelassen werden.
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