Das Wort Knochenbrühe klingt nach etwas, wovon sich unsere Großeltern in der Nachkriegszeit ernährt haben. Vielen sind Knochenbrühen zwar ein Begriff, die wenigsten machen sie heute allerdings noch selbst. Wenn man nicht gerade auf dem Land wohnt und zum Schlachtfest geht, ergibt sich auch einfach selten eine Gelegenheit dazu. In Zeiten von Clean Eating und tierfreier Ernährung möchte auch niemand einen Knochenbrühen-Hashtag unter seinem Food-Post auf Insta setzen.
Sein englischer Verwandter hingegen ist in aller Munde: bone broth – der neueste heiße Scheiß. Ja, der lag auf der Hand, aber deswegen ist ein Wortspiel ja nicht unbedingt schlecht. In den USA erlebt bone broth seit dem Winter 2016 ein echtes Revival.
Was versteckt sich hinter dem Begriff Knochenbrühen?
Knochenbrühen, oder eben neudeutsch bone broth, sind Brühen, die man durch das Auskochen von Tierknochen und Suppengemüse erhält. Dafür werden Tierknochen gemeinsam mit diversem Gemüse für mehrere Stunden ausgekocht. Bei professionell produzierten Brühen kann das Auskochen auch länger dauern. Für unsere Rinder-Kraftbrühe verwenden wir Fleisch- und Markknochen. Bei der Hühner-Kraftbrühe setzen wir auf Hühnerkarkassen (das Knochengerüst der Hühner). Ansonsten verwenden wir noch Gemüse und feinste Gewürze. Ähnlich wie beim Jerky verzichten wir auf unnötige Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Wer will schon Palmöl oder Glutamat in seiner Suppe? Wir nicht!
An dieser Stelle wollen wir auch eine kurze Abgrenzung zu Fonds machen. Allzu oft werden diese Begriffe als Synonyme füreinander verwendet. Die Herstellungsart ist auch deckungsgleich. Für beide gilt: Knochen werden mit Gemüse und Gewürzen in einem Topf mit Wasser gekocht. Nach der Kochzeit werden die Zutaten abgeseiht und übrig bleibt aromatisiertes Wasser. Der Unterschied liegt in Kleinigkeiten. Bei Fonds wird zusätzlich zu den Knochen auch noch Fleisch verwendet, das ist bei Brühen kein Muss. Außerdem bildet die Brühe ein eigenständiges Gericht, da sie nach dem Abseihen der Inhalte noch gewürzt wird. Das abschließende Würzen entfällt bei einem Fond. Auch bildet er kein eigenständiges Gericht, sondern lediglich die Basis für weitere Suppen und Soßen.
Unsere Knochenbrühen werden auch oft als Basis für Suppen verwendet, man sollte sie jedoch nicht darauf reduzieren. In New York City gibt es eigene Restaurants, die sich nur Brühen widmen. Dort kann man sie zum Trinken kaufen und ähnlich wie Tee halten sie euch im Winter schön warm. So startete auch der Trend in den USA und breitet sich nun langsam weiter aus. Nicht umsonst gibt es eine regelrechte Überschwemmung auf dem Büchermarkt von Ratgebern zu Suppe/ Broth-Cleanses. Was sich dahinter verbirgt, könnt ihr bei unserem Detox-Artikel nachlesen.
Knochenbrühen – Ein Superfood?
Vorsicht sollten man aber bei allen anderen gesundheitlichen Aussagen von Knochenbrühe walten lassen. Sie ist kein Superfood, das alle Magen-Darm-Beschwerden heilt und uns dank dem Kollagen in den Knochen 10 Jahre jünger aussehen lässt. Auch wenn viele Knochenbrühen-Marken damit werben, gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Ergebnisse dazu. Dass Wärme bei Magen-Darm-Beschwerden hilft, ist allgemein bekannt. Ebenso, dass man viel Flüssigkeit zu sich nehmen sollte und auf seinen Elektrolyte-Haushalt aufpassen sollte. Dass eine Knochenbrühe beides in sich vereint, bedeutet im Umkehrschluss leider nicht, dass wir deswegen nicht mehr krank werden oder besonders schnell wieder gesund.
Ähnlich funktioniert auch der Gedanke nicht, dass Kollagen (ein Stabilisator in unserer Haut, der uns jung und fit aussehen lässt), welches wir durch den Magen aufnehmen, direkt unter unsere Haut wandert und uns nie alt und faltig werden lässt. Deswegen schmücken wir unsere Brühen gar nicht erst mit solchen Aussagen. Sie schmecken lecker und halten euch im Winter warm reicht doch auch.
Dass Knochenbrühen aber trotz der zweifelhaften gesundheitlichen Aussagen ein neues Hoch erreichen, liegt vor allem an der generellen Essenseinstellung vieler Millennials. Die Rohstoffe, aus denen die Nahrung zubereitet wird, sind nicht mehr nur Lieferanten. Gerade im Tierbereich findet ein starker Umbruch statt, hin zu Bio und einer ganzheitlichen Verwendung von Tieren. Alle Teile sollen verwendet werden, nicht nur das Fleisch. So kommt es, dass sich Knochenbrühen immer größerer Beliebtheit erfreuen. Hier setzt man sich dafür ein, dass eben alle Teile eines Tieres Verwendung finden und nicht mehr nur die begehrten Muskelstücke für die Steaks im Mittelpunkt stehen.
Brühe zum Trinken?
Wir sind aufgrund vieler der oben genannten Punkte schon lange Fans von Knochenbrühen und haben zwei Sorten bei uns im Angebot: BEEF – Grandpa’s Favorite: Handgemachte Rinderbrühe und CHICKEN – Mom’s Secret: Handgemachte Hühnerbrühe.
Da wir bei Grizzly Foods aber gerne Neues probieren, wollten wir einen Schritt weiter gehen und die Kraftbrühen nicht mehr nur als Zutat oder als Basis für leckere Suppen nutzen, sondern diese ganz pur genießen. Denn neben der herkömmlichen Verwendung sind diese tatsächlich genauso gut dafür geeignet den Durst oder sogar kleine Heißhungerattacken zwischen den Mahlzeiten zu stillen. Also probier’s doch das nächste Mal, wenn der Hunger dich am Nachmittag packt, anstatt zu einer Tasse Tee zu greifen, mit einer unseren leckeren Brühen als Getränk für Zwischendurch.
Nachdem ihr jetzt zahlreiche Informationen über die Vorteile von Knochenbrühe erhalten habt und wieso wir Trinkbrühen richtig hart feiern, liefern wir euch natürlich auch ein Rezept zum Selbermachen.
In diesem Sinne: Keep Calm and Drink Bone Broth!